Motorflug – Ein Überblick für angehende Piloten

Der Motorflug gehört zu den spannendsten Bereichen der privaten Luftfahrt und eröffnet Piloten die Möglichkeit, mit einmotorigen Flugzeugen flexibel, sicher und unabhängig unterwegs zu sein. Angehende Flugschülerinnen und Flugschüler finden in Deutschland eine Vielzahl von Flugschulen, die unterschiedliche Motorfluglizenzen anbieten – darunter die Ultraleichtlizenz (SPL), die Light Aircraft Pilot License LAPL(A) und die klassische Privatpilotenlizenz PPL(A). Ziel ist es, Interessierten eine neutrale Orientierung zu bieten, damit sie die passende Lizenz auswählen und einen klaren Überblick über Kosten, Voraussetzungen und typische Ausbildungswege erhalten können.

Während die SPL den besonders kostengünstigen Einstieg in den Motorflug mit leichten Ultraleichtflugzeugen ermöglicht, richtet sich die LAPL(A) an Piloten, die ein breiteres Einsatzspektrum innerhalb Europas wünschen. Die PPL(A) stellt die umfassendste und international anerkannteste Privatpilotenlizenz dar und erlaubt nicht nur größere Reichweiten und vielfältigere Flugzeugklassen, sondern auch zusätzliche Berechtigungen wie Nachtflug (NVFR) oder Instrumentenflug (IR).

Jede Lizenz wird mit ihren Kosten, Voraussetzungen und typischen Ausbildungsinhalten beschrieben, sodass Interessierte schnell erkennen können, welche Option am besten zu ihren persönlichen Zielen und Möglichkeiten passt.

Vergleichstabelle der Lizenzen

Lizenz Typische Flugstunden Dauer der Ausbildung Kosten Geltungsbereich
SPL mind. 30 Std. 2–6 Monate 4.500–8.000 € Deutschland
LAPL(A) mind. 30 Std. 3–9 Monate 6.000–12.000 € EASA-weit
PPL(A) mind. 45 Std. 6–12 Monate 10.000–18.000 € weltweit (ICAO)

PPL(A) – Private Pilot License

Motorflug

Die PPL(A) ist eine international anerkannte Privatpilotenlizenz, die es ermöglicht, einmotorige Flugzeuge zu nichtgewerblichen Zwecken zu fliegen. Sie richtet sich an Flugbegeisterte, die unabhängig reisen oder das Fliegen als Hobby ausüben möchten. Die Ausbildung umfasst theoretischen Unterricht in Fächern wie Navigation, Meteorologie und Luftrecht sowie mindestens 45 Flugstunden, darunter Solo-Flüge und Überlandnavigation. Nach bestandener Theorie- und Praxisprüfung erhält man die Lizenz, mit der man weltweit Luftfahrzeuge der entsprechenden Klasse führen darf. Zusätzliche Berechtigungen können später ergänzt werden.

SPL – Ultraleicht Lizenz

Die Ultraleichtpilotenausbildung (SPL) ist ein günstiger und einsteigerfreundlicher Weg in den Motorflug. Sie richtet sich an Freizeitpiloten, die leichte, wendige und sparsame Ultraleichtflugzeuge bis 600 kg fliegen möchten. Diese bieten niedrige Betriebskosten und gute Reiseleistungen. Die Ausbildung erfolgt meist in kleinen Flugschulen und umfasst Platzrunden, grundlegende Flugmanöver, Navigation, Funk, Notverfahren sowie theoretische Grundlagen. Viele schätzen die SPL wegen schneller Lernfortschritte und geringen Kosten. Nach der Ausbildung nutzen Piloten die Lizenz häufig für Rundflüge oder Kurzurlaube innerhalb Deutschlands.

LAPL(A) – Light Aircraft Pilot License

Motorflug

Die LAPL(A) ist eine europaweit anerkannte Lizenz für Freizeitpiloten und erlaubt das Fliegen einmotoriger Flugzeuge mit bis zu vier Sitzen und 2.000 kg Abfluggewicht. Sie bietet mehr Möglichkeiten als die SPL, bleibt jedoch günstiger und weniger aufwendig als der PPL(A). Piloten dürfen in allen EASA-Ländern fliegen und Flugzeuge chartern. Die Ausbildung umfasst Flugmanöver, Navigation, Funk, Notverfahren sowie vereinfachte Theorie auf Basis des PPL-Stoffs. Durch größere, stabilere Flugzeuge eignet sich die LAPL(A) ideal für längere Strecken oder Urlaubsreisen in Europa. Viele Flugschulen schulen auf  Mustern wie Cessna 172 oder Diamond DA20/DA40.

PPL vs. LAPL – Unterschiede

Kriterium LAPL(A) PPL(A)
Geltungsbereich EASA-Länder Weltweit
Min. Flugstunden 30 Std. 45 Std.
Später erweiterbar? Begrenzt Viele Erweiterungen (NVFR, IR, MEP …)
Max Flugzeuggewicht 2.000 kg / 4 Sitze bis 5,7 t je nach Rating
Kosten 6.000–12.000 € 10.000–18.000 €

FAQ – Häufige Fragen

Die Wahl hängt von deinen Zielen, deinem Budget und dem gewünschten Einsatzbereich ab. Für reines Freizeitfliegen ist die SPL oft ausreichend, für europaweite Flüge die LAPL(A) und für maximale Flexibilität die PPL(A).

Je nach Lizenz, verfügbarer Zeit und Wetterbedingungen liegt die Dauer der Ausbildung typischerweise zwischen etwa 2 Monaten und 1 Jahr.

Du benötigst ein Mindestalter (meist 16 Jahre beim Ausbildungsbeginn), ein gültiges flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis (Medical) und grundlegende Sprachkenntnisse.

In der Regel ist die Ultraleichtlizenz SPL am günstigsten, sowohl in der Ausbildung als auch im laufenden Betrieb.

Üblicherweise liegen die Kosten zwischen ca. 10.000 und 18.000 Euro, abhängig von Flugschule, Flugzeugtyp und deinem Lernfortschritt.

Die SPL ist primär national. Flüge ins Ausland sind nur eingeschränkt und meist mit vorheriger Genehmigung der jeweiligen Luftfahrtbehörde möglich.

EASA ist die Europäische Agentur für Flugsicherheit. LAPL(A) und PPL(A) sind EASA-Lizenzen und innerhalb des EASA-Raums standardisiert.

Ein Medical ist die flugmedizinische Tauglichkeitsbescheinigung, die du vor der Alleinflugfreigabe benötigst.

Du musst in einem bestimmten Zeitraum Mindestflugstunden nachweisen und gegebenenfalls Auffrischungsflüge oder Checkflüge mit Fluglehrer durchführen.

Ja, durch zusätzliche Flugstunden und eine entsprechende Prüfung kann eine Erweiterung auf PPL(A) erfolgen.

Unter anderem Fächer wie Luftrecht, Navigation, Meteorologie, menschliches Leistungsvermögen, Technik und betriebliche Verfahren.

Für den Sprechfunk im kontrollierten Luftraum ist in der Regel das BZF (Beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis) erforderlich.

Mit der Ausbildung kannst du meist mit 16 Jahren beginnen, die Lizenz wird in der Regel ab 17 Jahren ausgestellt.

Du fliegst mit einem Prüfer (Examiner) einen Prüfungsflug, bei dem Standardverfahren, Notverfahren und Navigation abgefragt werden.

Nur mit einer zusätzlichen Nachtflugberechtigung (NVFR). Diese kann auf eine bestehende LAPL(A) oder PPL(A) aufgesetzt werden.

Eingesetzt werden einmotorige Ultraleichtflugzeuge bis zum zulässigen MTOW (z. B. bis 600 kg, je nach aktueller Regelung).

EASA-Flugzeuge bis 2.000 kg Abfluggewicht und maximal vier Sitze, innerhalb der LAPL-Berechtigung.

Bei guter Ausbildung, regelmäßiger Übung und sorgfältiger Wartung ist Motorflug sehr sicher. Viele Faktoren liegen in der Verantwortung des Piloten.

Je nach Lizenzumfang grob zwischen 60 und 100 Stunden Theorieunterricht, teils auch als Online- oder Wochenendkurs.

Ja, viele Flugschulen und Vereine bieten Chartermöglichkeiten für Lizenzinhaber an.

Wichtig sind Halterhaftpflicht, ggf. Passagierhaftpflicht und zusätzliche Insassenunfallversicherungen.

In der Regel liegt das Mindestalter für den ersten Solo-Flug bei 16 Jahren.

Der PPL(A) ist umfangreicher, weltweit (ICAO) anerkannt und bietet mehr Erweiterungsmöglichkeiten; der LAPL(A) ist auf den EASA-Raum beschränkt.

Als Basis für eine Berufspilotenausbildung eignet sich der PPL(A). SPL und LAPL(A) sind reine Freizeitlizenzen.

Du nutzt standardisierte Sprechfunkverfahren und Phraseologie, die du im Theorie- und Funkunterricht lernst und die prüfungsrelevant sind.

Nein, die meisten Flugschulen bieten flexible Modelle. Es ist aber sinnvoll, regelmäßig zu fliegen, um das Gelernte zu festigen.

Ein Checkflug ist ein Überprüfungsflug mit Fluglehrer, um deine Fähigkeiten zu beurteilen und gegebenenfalls aufzufrischen.

ULs sind leichter, günstiger und unterliegen anderen Zulassungs- und Wartungsvorschriften als Echo-Klasse-Flugzeuge.

Manche Vereine, Stiftungen oder regionale Programme bieten Zuschüsse, Rabatte oder Ratenmodelle an – hier lohnt sich gezielte Nachfrage.

Über spezialisierte Portale kannst du Flugschulen nach Standort, Lizenzart und Kosten vergleichen und direkt kontaktieren.