Flugzeuschlepp beim Segelfliegen
Der Flugzeugschlepp ist eine der verbreitetsten und flexibelsten Startmethoden im Segelflug. Dabei wird ein Segelflugzeug mithilfe eines Motorflugzeugs in die Luft geschleppt, bis es eine ausreichende Höhe erreicht hat, um eigenständig weiterzufliegen.
Ablauf des Flugzeugschlepps
Zu Beginn wird das Segelflugzeug über ein rund 40–60 Meter langes Schleppseil mit dem Schleppflugzeug verbunden. Beide Piloten geben über festgelegte Signale – meist ein deutliches Wackeln des Seitenruders – das Starteinverständnis. Sobald der Schlepppilot Vollgas gibt, beginnt das Motorflugzeug zu rollen; das Segelflugzeug folgt und hebt in der Regel schon nach wenigen Metern ab. Bis das Schleppflugzeug ebenfalls in der Luft ist, fliegt das Segelflugzeug in einer leicht erhöhten Position, um die Stabilität zu sichern.
Während des Steigfluges bleibt das Segelflugzeug in einer bestimmten Position hinter dem Schleppflugzeug, der sogenannten „Schleppbox“. Eine saubere, ruhige Position hält das System stabil und erleichtert beiden Piloten den Aufstieg. Abhängig von Thermik und Abschnittsziel wird meist auf 500–800 Meter geschleppt, bei Überlandstarts oft höher.
Ausklinken und Weiterflug
Ist die gewünschte Höhe erreicht, gibt der Schlepppilot ein Zeichen – typischerweise durch seitliches Wackeln des Höhenruders – oder der Segelflieger entscheidet selbstständig, wann genug Höhe vorhanden ist. Anschließend klinken die Segelflieger das Schleppseil aus, und beide Flugzeuge gehen getrennte Wege: Das Motorflugzeug kehrt zum Flugplatz zurück, das Segelflugzeug beginnt seine Thermiksuche oder seinen Streckenflug.
Vorteile des Flugzeugschlepps
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Flexibel in Höhe und Position: Man kann direkt in gute Thermikgebiete geschleppt werden.
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Sanfter Start: Besonders geeignet für Schulung und Anfänger.
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Unabhängig von Winde und Gelände: Auch auf kleineren oder unebenen Plätzen möglich.


